Regulierung der Mikromobilität
E-Scooter spielen eine wichtige Rolle bei der Verkehrswende in Städten
Laut Difu ersetzen 34 % aller Fahrten mit privaten E-Scootern und 11 % aller Fahrten mit Sharing-E-Scootern eine Autofahrt. Zudem führen ¼ aller Fahrten zu oder von einer Haltestelle des öffentlichen Verkehrs 🚉
29. Juni 2023
Sonderveröffentlichungen, 2022 - E-Tretroller in Städten
In ihrer ausführlichen Analyse zur E-Scooter-Nutzung empfiehlt das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) die Entwicklung einer städtischen Mobilitätsstrategie mit dem Schwerpunkt auf Shared-Mobility-Diensten. Der Bericht und die Datenerhebung wurden gefördert vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr.
Teil der Strategie sollten spezifische E-Scooter Regulierungen sein: die Einführung von Sondernutzungsgebühren, die Ausweisung von festen Abstellflächen, sowie klare Regeln für Verleihfirmen zum Umstellen von falsch geparkten Fahrzeugen. Zudem wird die Nutzung einer Datenplattform zur Analyse und Regulierung von E-Scootern empfohlen.
Kritiker bemängeln oft, dass E-Scooter nur Fußwege ersetzen und dementsprechend die Innenstädte nicht vom Autoverkehr entlasten. Die Befragung des Difu's von 1022 Nutzern ergab jedoch, dass 34 % aller Fahrten mit privaten E-Scootern und 11 % aller Fahrten mit Sharing-E-Scootern eine Autofahrt ersetzen. E-Scooter haben demnach das Potenzial, ein wichtiger Baustein in klimafreundlichen städtischen Verkehrssystemen zu sein. Zusätzlich können spezifische E-Scooter-Regulierungen zur Erreichung von Klimazielen beitragen. So sollen Verleihfirmen unter anderem emissionsfreie Servicefahrzeuge zur Umverteilung der Fahrzeuge nutzen und E-Scooter nur mit austauschbaren Akkus betrieben werden.
Das Difu stellt außerdem fest, dass E-Scooter insbesondere als Zubringer zum öffentlichen Verkehr ein beliebtes Verkehrsmittel sind. Ein Viertel aller Fahrten führte zu oder von einer Haltestelle des öffentlichen Verkehrs. Die Fahrzeuge helfen dabei, Mobilitätslücken im ÖPNV auch in den Außenbezirken zu schließen, da die letzte Meile zur Haustür zurückgelegt werden kann. Sharing-Angebote können so einen Beitrag leisten, um die Verkehrswende erfolgreich umzusetzen.
Auch das Vorurteil, dass E-Scooter vor allem in der Freizeit für den Spaßfaktor dienen, stimmt so nicht. 17 % der Sharing-E-Scooter und 31 % der privaten E-Scooter werden für den Weg zur Arbeit genutzt. Private Besorgungen werden ebenso mit E-Scootern erledigt: 23 % der Sharing-E-Scooter und 17 % der privaten E-Scooter werden hierfür eingesetzt.
Eines der größten Risiken für Städte besteht in falsch geparkten E-Scootern. 68 % aller befragten Sehbehinderten hatten bereits einen Zusammenstoß mit einem geparkten E-Scooter und sind vereinzelt auch dadurch gestürzt. München, Düsseldorf und andere Städte steuern dagegen, indem sie das Parken von Fahrzeugen nur noch auf definierten Abstellflächen erlauben.
In Zukunft wird es vor allem darum gehen, wie die Mobilität in Städten gewährleistet und der Verkehr im Einklang mit zahlreichen anderen kommunalen Zielen organisiert werden kann. Es gilt, E-Scooter und andere Sharing-Angebote im Verhältnis zum motorisierten Individualverkehr, öffentlichen Verkehrsmitteln sowie Fuß- und Radverkehr zu positionieren. München hat im Jahr 2022 als erste Stadt eine "Sharing-Strategie München" beschlossen und die Shared-Mobility-Dienste in die verkehrspolitischen Ziele der Stadt integriert.
Das Difu empfiehlt, Datenplattformen zu nutzen, die als Vermittler zwischen Kommunen und Verleihfirmen dienen. Dashboards mit E-Scooter Nutzungsstatistiken ermöglichen datenbasierte Entscheidungen im Rahmen einer Mobilitätsstrategie.
Das Difu spricht konkrete Handlungsempfehlungen aus, die in der Mobilitätsstrategie festgehalten werden sollen. Mit dem Nivel Regulator und der Falschparker App von Nivel können diese Handlungsempfehlungen umgesetzt, laufend überprüft und immer der aktuellen Situation angepasst werden.
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